Von altem Schrot und Korn
Heinz Günter Piper
Am 16. Februar 2021 starb Heinz Günter Piper im Alter von 83 Jahren, Presbyter der Gemeinde bzw. des Gemeindebereichs Altstadt-Ost von 1976 bis 2004 und Mitglied der Kreissynode Essen-Mitte. Durch die Evangelische Arbeiterbewegung wurde er ehrenamtlicher Richter, zuletzt am Bundesarbeitsgericht in Erfurt. Das Bundesverdienstkreuz ist Ausdruck, dass diese Aktivitäten von gesellschaftlichem Nutzen waren. Herr Piper lebte die zu seiner Wahl gültigen Kirchenordnungsbestimmungen: „Das Presbyteramt kann nur solchen Gemeindegliedern übertragen werden, die durch fleißigen Besuch des Gottesdienstes und Teilnahme am Heiligen Abendmahl sowie durch gewissenhafte Erfüllung der übrigen Pflichten evangelischer Gemeindeglieder sich als treue Glieder der Gemeinde bewährt haben, einen guten Ruf in der Gemeinde besitzen und mindestens 21 Jahre alt sind.“
Seine Bausachverständigkeit war ein Segen für die Gemeinde mit vielen Immobilien und Bauprojekten, nicht zuletzt an ihren beiden Großkirchen. Er brachte sich geistlich ein, etwa für das Sichtbarwerden des Priestertums aller Gläubigen im Gottesdienstvollzug, und nahm Anteil wie am Leben der Kirchenmusik so am theologischen Gespräch in seinem Kirchbezirk – bis seine körperlichen Leiden das nicht mehr zuließen. Wenn Größeres anstand, packte er mit an: verkaufte Karten, schleppte Stühle, schwang Hammer oder Besen.
Die Gemeinde stimmt angesichts dessen, was sie von Heinz Günter Piper erhalten hat, gern in die Mahnung ein, die bei 1. Tim 5,17 zu lesen ist: „Die Ältesten, die der Gemeinde vorstehen, halte man zwiefacher Ehre wert.“ Aber vielleicht ist es sein schönstes Lob, dass erst sein Schwiegersohn und jetzt seine Tochter in unserem Presbyterium Sitz und Stimme haben.
- Michael Heering -