Evangelische Kirchengemeinde
Essen-Altstadt

Sonntag, 26.09.2021

Weltlich - Geistlich - Bachatelier

Sopranistin Julia Doyle zu Gast in der Altstadtgemeinde

Trotz einem spannenden Wahltag war die Kreuzeskirche am 26.9.2021 bestens besucht. Mit „Weltlich - Geistlich - Bachatelier“ lud die Altstadtgemeinde zu den Bachkantaten „Weichet nur, betrübte Schatten“ und „Ich bin vergnügt mit meinem Glück“ ein. Spannend war für das Publikum sowohl die musikalische Umsetzung als auch die geistlich - theologisch - musikhistorischen Einordnungen.

Mit Julia Doyle ist es gelungen eine heute weltweit mit namhaften Dirigenten und Ensembles auftretende Sopranistin zu gewinnen. Professor Dr. Meinhard Walter aus der Freiburger Hochschule der Musik erläuterte kurzweilig die Kantaten aus musikwissenschaftlicher Sicht.

Pfarrerin Barbara Montag schlüsselte theologisch das Spektrum: weltlich - geistlich, betrübte Schatten - vergnügt mit dem Glücke, enge Bezüge / Harmonien oder klare Kontraste / Trennungen? auf. „Wer nur den lieben Gott lässt walten und hoffet auf ihn allezeit, den wird er wunderbar erhalten in aller Not und Traurigkeit. Wer Gott dem Allerhöchsten traut, der hat auf keinen Sand gebaut“.

Das über 380 Jahre alte Lied von Georg Neumark hat im Laufe der Jahrhunderte Karriere gemacht: Bach, Mendelssohn, Brahms und Schuhmann haben die Melodie für ihre Musik genutzt. Laut Pfarrerin Barbara Montag ein Trostlied, das voller Vertrauen ist und dessen Vertrauen auch ansteckt. „Es entfaltet gerade seine große Kraft, wenn es von vielen gesungen wird - wenn die hohen und tiefen Stimmen ineinandergreifen, die brüchigen und vollen sich gegenseitig tragen und mitziehen. Am Ende schickt mich das Lied neu auf den Weg - welcher seine Zuversicht auf Gott setzt, den verlässt er nicht“. Vielleicht auch ganz in dem Sinne des deutschen Lyrikers und evangelischen Pastors der Schwäbischen Schule Eduard Möricke: Herr, schicke was du willst ein Liebes oder Leides ich bin vergnügt, dass Beides aus deinen Händen quillt Wollest mit Freuden und wollest mit Leiden mich nicht überschütten doch in der Mitten liegt holdes Bescheiden.

- Pfarrerin Barbara Montag -