- Evangelische Kirchengemeinde Essen-Altstadt
- III. Hagen 39
- 45127 Essen
Abstraktion und Zeichenhaftigkeit in den Chorfenstern (1954) von Ferdinand Spindel.
Moderne Pop-Art-Kunst in den Querhausfenstern (2016) von James Rizzi.
Die fünf Chorfenster stammen vom Essener Künstler Ferdinand Spindel (1913-1980). Sie symbolisieren die Idee des himmlischen Jerusalem. Innerhalb unregelmäßiger und asymmetrischer Farb- und Formverläufe tauchen immer wieder Strahlen auf, die durch architektonische Elemente wie Bögen und Kuppeln hindurch zu dringen scheinen.
Die zu Beginn der 1050er Jahre im Zuge des Wiederaufbaus in Auftrag gegebenen Glasmalereien zeigen die typische Stilistik ihrer Zeit im Sakralraum. Es ging darum, sowohl Abstraktion als auch erkennbare Zeichenhaftigkeit im Sinne christlicher Symbolik zu vereinen.
Die farbigen Fenster wurden 1954 eingesetzt. Das Material besteht aus mundgeblasenem Echtantikglas und Bleiruten, die die einzelnen Stücke zusammenhalten. Die jeweiligen Kompartimente sind zwischen Eisenarmierungen montiert.
Die beiden Querhausfenster entwarf der US-amerikanische Pop-Art-Künstler James Rizzi (1950-2011). Ausgeführt wurden die beiden Werke posthum im Jahr 2016 in den Derix Glasstudios, Taunusstein. Bereits im Jahr 2003 schuf Rizzi diese zwei Entwürfe für die Fenster der Kreuzeskirche Essen in seiner unverkennbaren Bildsprache mit klarer Flächengliederung, in heller Farbigkeit, Optimismus und Frohsinn ausstrahlend.
Das Nordquerhausfenster – Father and Son zeigt Christus im Zentrum , Gottvater über ihm und zwei sich den Kelch reichende Engel unter ihm. Die Taube, den Heiligen Geist symbolisierend, fliegt lächelnd auf ihn zu, und die Engelchen in Unterhosen zaubern ein Schmunzeln ins Gesicht des Betrachters.
Im Südquerhausfenster – Jesus is life schwebt Christus gen Himmel, darunter erkennt man inmitten fröhlicher Gesichter biblische Thematik, den Kelch im Strahlenkranz, das Kreuz, den Widder und das apokalyptische Lamm, Petrus beim Fischen sowie diverse Vögel – Zeichen der Transzendenz schon seit der Antike. Ganz unten taucht mittig der Fisch noch einmal auf: das erste christliche Symbol, bevor im 4. Jahrhundert das Kreuz von Kaiser Konstantin eingeführt wurde.
Die Fenster sind in Schmelzfarbe und Echtantikapplikationen auf Floatglas ausgeführt. Die speziellen Farbnuancen Rizzis erforderten neue Rezepturen von Schmelzfarben, die in bis zu vier Bränden auf das ESG-Glas aufebracht wurden.