Evangelische Kirchengemeinde
Essen-Altstadt

Die Chöre der Auferstehungskirche proben den Elias

Am 19. August um 15.00 Uhr war es wieder soweit: Jugendchor, Kammerchor und Kantorei der Auferstehungskirche brachen auf zum Matthias-Claudius-Haus in Meschede, ihr Ziel: Den Elias von Mendelssohn-Bartholdy gemeinsam zu proben. Dieses mächtige Werk fordert heraus – sehr viele und lange Chorsätze, eine sperrige Theologie. Unsere Kantorin Steffi Westerteicher hatte viel Unterstützung gewonnen: Hans-Günter Bothe als zweiten Dirigenten, Stefanie Rodriguez als Stimmbildnerin, Gaby Kaufmann als Korrepetitorin, Christian Koch als theologischen Referenten, 75 Sängerinnen und Sänger. Selbst aus Ratzeburg und aus der Schweiz reisten Mitwirkende an.

Am Freitagabend begannen die ersten Proben, parallel geleitet von Steffi und Hagü. Als alle Sänger zum Proben zu müde waren, zog Christian alle Register, um uns die Reisen des Elias durch Israel und die Schauplätze des Oratoriums begreiflich zu machen. Damit wir uns die Personen besser merken konnten, bekamen sie Gesichter aus „Games of Thrones“. Allerdings sah sein Obadjah ganz anders aus als bei der Aufführung in der Erlöserkirche.
Sonnabend probten wir von 9 bis 21 Uhr, nur unterbrochen von gutem Essen und wenigen kurzen Spaziergängen im traumhaft schönen Wald um das Matthias-Claudius-Haus herum.

Am späten Abend brachte Christian uns die grausamen und schönen Wendungen im zweiten Teil des Oratoriums näher. Ein Fazit bleibt mindestens in Erinnerung: Die Bibel darf sich widersprechen und der Leser muss damit leben lernen. Könige und Propheten sind auch nur Menschen. Christian zeigte sich als würdiger Nachfolger für Pfarrer Eberhard Kerlen, der uns so viele geistliche Werke plastisch erklärt und sie für uns zum Leben erweckt hatte. Nur so können wir voller Überzeugung singen.

Schon während der Chorfahrt zeigte sich der Zusammenhalt aller Chöre in dem liebevollen Umgang aller Alterststufen miteinander. Die jungen Stimmen ließen bereits ihren wunderbaren Klang in den nur von ihnen gesungenen Stücken erkennen.

Schweren Herzens und mit deutlich weitergebildeten Stimmen verabschiedete sich der große Chor am Sonntagnachmittag von dem für die Musik so geeigneten Matthias-Claudius-Haus und bestieg die beiden Busse für die Heimfahrt in der Hoffnung auf ein gelingendes Konzert mit einem wunderbaren Werk.

Als Konsument dieser schönen Veranstaltung bedanke ich mich nicht nur bei dem musikalischen und theologischen Trainingsteam, sondern auch denen, die diese Fahrt so akribisch vorbereitet haben, stellvertretend sei hier nur Angelika Hinsenkamp genannt.

- Burkhard Teichgräber -