Evangelische Kirchengemeinde
Essen-Altstadt

Marga Plüntsch und Karl Heinz Mark

Nachruf

Ende letzten Jahres starben zwei Menschen, die Gemeinde gelebt haben, hauptberuflich, ehrenamtlich, uneigennützig und kundig, mit ganzem Herzen und festem Glauben. Marga Plüntsch und Karl Heinz Mark geben Anlass zum Dank, zum Nachsinnen – und Nachmachen; Gemeinde braucht ihre Liebhaber.

Marga Plüntsch


(94) war in der Umbruchszeit zwischen gemeindlicher und geschäftlicher Diakonie (den Achtzigern) die Gemeindeschwester im Südostviertel. So verlagerte sich der Dienst von Pflege zu Kontaktpflege mit und unter den alt gewordenen Menschen. Für die hatte sie ein oft hilfreiches Wort – aus der Kenntnis schwierigerer Lebensumstände erwachsen – und Freundlichkeit mit einem Lachen und diskreter Großzügigkeit: Über das Gute, das sie wie selbstverständlich tat, sprach sie nicht. Der Anrede „Schwester“ konnte mir gegenüber ein schelmisches „Bruder“ folgen. Sie blieb über die Berufstätigkeit hinaus ihrer Gemeinde verbunden, zuletzt im Paulusquartier. Ihr Theaterspiel im Alter ist Beispiel für ihr Kämpfertum; sie verschwieg freilich – selbstkritisch schmunzelnd – nicht, dass sie der Regisseur aussonderte, weil sie zu viel vergäße. Grenzen zuzugeben entlastet und tut gut.

Wie es in seiner Weise Charly getan hat.

Karl Heinz Mark


(76), der nach Ausscheiden des Hauptamtlichen unentgeltlich
a) die Küsterfunktion an der Neuen Pauluskirche,
b) die hausmeisterliche Verwaltung des geschlossenenKirchareals und
c) die Begleitung des Samstagsgottesdienstes im Franz-Sales-Haus wahrgenommen hat.

Mir ist er der Inbegriff von Redlichkeit; mit seiner selbstlosen Treue hat er sich bereitwillig in Dienst nehmen lassen – bis nachlassende Vitalität Pflege erst zuhause, dann im Heim St. Altfried nötig machte. Unserer Gemeinde gab er Zeit, Zuversicht, Haltung, Präsenz und brachte zusammen mit seiner Frau zig Jahre monatlich Hunderten den Gemeindebrief ins Haus, stilvoll: der Beamte trug Jackett.

Neben dem Dank für beider Wirken bewegt uns die Zuversicht aus dem Deutschen Requiem: „Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand, und keine Qual rühret sie an.“

- Michael Heering -