Evangelische Kirchengemeinde
Essen-Altstadt

Pfarrer em. Horst Heitkämper

Nachruf

*29. März 1934, ordiniert am 19. August 1962, ✝3. Oktober 2019

Horst Heitkämper war von 1974 bis 1996 Pfarrer an der Neuen Pauluskirche. Er war noch ein Pfarrer der „alten Schule“, d.h. „von der Taufe bis zur Beerdigung“ begleitete er die ihm anvertrauten Gemeindeglieder aus seinem Bezirk.
Die Kommunikation in der Gemeinde war sein Anliegen. Auf seine Initiative hin gibt es bei uns Kaffee nach dem Gottesdienst und Gemeindefeste. Er kannte die Seinen durch Besuche – ein Siebzigjähriger erzählte, dass ihn „sein Pfarrer Heitkämper“ zum 35. Geburtstag besucht habe. Sein Ehepaarkreis zeigt noch bis in unsere Tage Zeichen der Lebendigkeit, da sich einige immer noch zu Gesprächen und zum Kegeln treffen.
Er schätzte den Bereich der Erwachsenenbildung in der Kirche und lud besondere Persönlichkeiten aus dem Bereich der Theologie, der Politik und der Gesellschaft zu Vorträgen und anschließenden Diskussionen in das Gemeindehaus an der Neuen Pauluskirche ein. So u.a. Konrad Raiser, den damaligen Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Eugen Drewermann, den umstrittenen katholischen Theologen und – seine westfälische Heimat nutzend – hatte er auch den damaligen westfälischen Präses Hans Thieme zu Gast. Diese Abende wurden gerne besucht und sprachen Interessierte weit über die Bezirksgrenzen der Gemeinde hinaus an.
Die musikalische Gestaltung der Gottesdienste gemeinsam mit dem Bläserkreis der Neuen Pauluskirche und der damals noch bestehenden Heinrich-Schütz-Kantorei, durchgeführt mit einer lutherisch geprägten Liturgie, die er selbst gerne gesungen hat, lag ihm sehr am Herzen.
Wie sagte ein ehemaliger Konfirmand: „Pfarrer Heitkämper war sehr streng im Unterricht – und wir mussten viel (Lieder und Psalmen) auswendig lernen, ABER heute kann ich diese Texte immer noch.“
Nach seiner Pensionierung übernahm er die Wohnung seines Amtsvorgängers in der Huttropstraße und war damit weiterhin in der Gemeinde präsent. Der plötzliche Tod seiner Frau hat ihn in sehr getroffen; zu gemeindlichen Diensten sah er sich daraufhin nicht mehr in der Lage und auch bei Treffen auf der Straße war sein durchaus dröhnendes Lachen leise geworden – wie auch der kräftige Mann immer gebeugter wurde und zuletzt nicht mehr ohne Rollator auskam.
Wir, die Gemeinde, erinnern uns an ihn in Dankbarkeit und befehlen seine Familie der Liebe Gottes an. Sein Leben wurde unter das Psalmwort gestellt: „Dennoch bleibe ich stets an dir, denn du hältst mich bei meiner rechten Hand.“

Das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Altstadt
der Vorsitzende des Presbyteriums: Matthias Helms
Pfarrer Götz-Otto Kreitz
Pfarrer em. Michael Heering